Im Wald finden wir mit unseren Kindern keinen vorbereiteten und allen Sicherheitsbestimmungen entsprechenden Raum.
D.h. die Kinder erfahren Natur in ursprünglichster Form. Die Bodenbeschaffenheit, Hürden und Hindernisse, Bäume und Wurzeln, Pflanzen und Felsen, Nässe und Trockenheit gilt es zu erfahren, zu erleben, zu bewältigen und dadurch zu wachsen. Alle Kinder, besonders die Jüngeren, üben ihre motorischen Fähigkeiten auf verstärkte Weise und steigern enorm ihr Selbstbewusstsein. Das Rückwärtsgehen z.B. ist Voraussetzung für das Minus-Rechnen in der Schule. Der Wald bietet ebenso natürliche Spielräume.
Sie ermöglichen auf vielfältige Weise ein phantasievolles Spiel. Aus einem umgestürzten Baum wird ein Pferd, aus Laub werden Karnevalsbonbons, die mit lautem „Helau“ durch die Luft rieseln, eine Wurzel wird zum Raumschiff und die Kinder zu allen Gestalten, die sie sich vorstellen können. Besonders auffallend im Wald und sehr schön zu beobachten ist der Umgang unter den Kindern. Hilfestellungen werden selbstständig angeboten, die eigenen und fremden Schwächen eher akzeptiert und dadurch erleben wir die Kinder zufrieden, ausgeglichen und weniger streitend.
Wie nebenbei erleben die Kinder im Wald Naturgegebenheiten und lernen sie kennen und zu verstehen. Biologie wird lebendig und begreifbar:
- Käfer und Würmer werden beobachtet
- die Veränderung der Natur im Jahreskreislauf erlebt und verstanden
- Farne und Moose wachsen nur in feuchten Waldstücken
- Baumarten treten einzeln oder vermehrt auf
- bestimmte Pflanzen sind giftig oder stehen unter Naturschutz.
Durch die nahe Verbindung zum Wald entwickeln die Kinder eine hohe Achtung und Wertschätzung. Der Müll wird entsorgt, Kleinstlebewesen beschützt, Pflanzen nicht zerstört.